Die Themen

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Eine fünf Meter hohe Tulpe begrüsst den Besucher
der Gartenschau am Haupteingang. Die Eisen-
skulptur des Inzlinger Künstlers Max Meinrad Geiger
überhöht das Hauptthema der Gartenschau (Blumen)
und deutet mit ihrer rostigen Patina auf die Material-
vergänglichkeit und damit auf die Zeitachse der
Grün99 hin
Landschaftsarchitektur und Kunst
Der Müllheimer Künstler Günther Holder hat
die landschaftsarchitektonische Planung des Büros
Krupp, Losert und Partner aus Denzlingen künst-
lerisch inspiriert. Der Kontrast zwischen geomet-
rischer Anlage und scheinbarer Natürlichkeit des
Stadtrandes, die »artifizielle Renaturierung« sind
künstlerische Elemente des Konzeptes. Holder ge-
staltete auch die blaue Wand im Eingangsbereich
mit der vorgruppierten erhöhten Baumgruppe.
Kunst im Stadtpark
Blaue und gelbe Farben weisen den Weg ent-
lang der Zeitachse: der Vogel Phönix von Max
Sauk (Kandern-Holzen), Symbol für Schöpferkraft
und Unvergänglichkeit zugleich, wird durch seine
Photovoltaik-Zellen auf den Flügeln bei strahlen-
der Sonne zum Wasserspeier
Die »Lichtung« des Freiburger Künstlers Hansjörg
Palm vereinigt Goethes Farbenlehre mit einem
durchdachten Spiel der Formen. Als Pavillon der
Landesforstverwaltung finden sich die unterschied-
lichsten Baumkronen in reduzierter Stilisierung
wiedergegeben. Die Konzeption des Pfahldorfes
stammt von dem Architekten Meinhard Hansen.
Naturmaterialien
Natur und Kunst in einem wechselseitigen Dialog
- Beispiele finden sich bei den Wassergärten.
Die Stelen des Egringer Künstlers Bernd Goering
wirken durch Schnitte und Verschiebungen der
Steine auf der Kiesbank wie eine Verfremdung
und gleichzeitige Hervorhebung eines ansonsten
wenig beachteten Kleinods der Natur.
Sowenig wie möglich verfremdet sind auch die
drei Holzfiguren des Spaziergangs von Dorothée
Rothbrust (Weiler Ateliers im Kesselhaus) vor
der Weideninsel. Wie selbstverständlich wandelt
die Gruppe über das Wasser.
Unterschiedlichste einheimische Holzarten sind
das Gestaltungsmaterial weiterer Künstler im
Stadtpark: Stefan Hübscher (Basel) hat über
drei Meter hohe Pappeln mit Axt und Kettensäge
in neun Frauenfiguren verwandelt, die an der
Zeitachse entlang wandern.
C.W. Loth (Freiburg) gibt seinen balancieren-
den Holzplastiken keinen Titel, dafür umsomehr
Gleichgewicht. Sieben ähnlich erarbeitete Holz-
köpfe wachen über den Märchenwald, der weitere
sieben Werke einer Arbeitsgemeinschaft der
Holzbildhauer Baden-Württembergs umhüllt.
GIeichfalls an der Mittelachse finden sich drei
unterschiedliche Eichentorsi (»Begegnung «/
»Haus 3 «) von Beat Breitenstein (Ins/Bern),
die wie die Installation »Andere Köpfe Dreiland-
schuh« von Hansjörg Paim mit leichter Ironie die
Lage im DreiIändereck persiflieren.
Urs-P Twellmann aus Bern gibt dem Natur-
material Holz völlig neue Wesensformen. Die Fich-
tenschlange aus über 600 Teilen auf der Aktions-
wiese verjüngt sich in die Mitte zu einer Spirale.
Die »Öffnung der Archive « besteht aus einer
Holzbibliothek mit eingebrannten Ordnungsziffern,
die vor allem von Kindern regelmäßig ein und aus-
geräumt wird.
Kunstlandschaft Kies
Architektur, Baugeschichte und die Abstraktion
der «Gärten der Zukunft« verdichten den Kunst-
park zu einem ungewöhnlichen Natur-Rahmen,
der hinter jeder Erscheinung eine gewollte Inter-
vention wittern läßt. Dabei sind die Kunst-
werke von außergewöhnlicher Subtilität. Wer
etwa vor der Informationstafel steht, spürt un-
gewohnt nah Fußabdrücke, die von erdseitig
laufenden Menschen verursacht zu sein scheinen.
»Haut-Hülle-nah« heißt die von Reinhard
Bombsch (Efringen Kirchen) gegossene Beton-
platte vor dem Landespavillon. Zwischen
Königskerzen und Kies erinnert eine Schwemm-
holzkugel an die erdgeschichtlichen Zusammen-
hänge. Urs Twellmann hat einzelne angeschwemmte
Hölzer entlang des Rheins gesammelt und daraus
eine über zwei Meter hohe und 1,7 Tonnen
schwere Kugel gefertigt. Ein steiler Weg führt
auf einen ehemaligen Kiesdamm. Die verwun-
schene, zugewachsene Lichtung erlaubt die
Annäherung an ein lindengrünes Waldzimmer,
das von den Basler Künstlern Gerda Steiner,
Jörg Lenzinger und Markus Schwander als
verträumtes, sich ständig veränderndes Kunst-
objekt eingerichtet worden ist.
Architektur, Baugeschichte und die Abstraktion
der «Gärten der Zukunft« verdichten den Kunst-
park zu einem ungewöhnlichen Natur-Rahmen,
der hinter jeder Erscheinung eine gewollte Inter-
vention wittern läßt. Dabei sind die Kunst-
werke von außergewöhnlicher Subtilität. Wer
etwa vor der Informationstafel steht, spürt un-
gewohnt nah Fußabdrücke, die von erdseitig
laufenden Menschen verursacht zu sein scheinen.
»Haut-Hülle-nah« heißt die von Reinhard
Bombsch (Efringen Kirchen) gegossene Beton-
platte vor dem Landespavillon. Zwischen
Königskerzen und Kies erinnert eine Schwemm-
holzkugel an die erdgeschichtlichen Zusammen-
hänge. Urs Twellmann hat einzelne angeschwemmte
Hölzer entlang des Rheins gesammelt und daraus
eine über zwei Meter hohe und 1,7 Tonnen
schwere Kugel gefertigt. Ein steiler Weg führt
auf einen ehemaligen Kiesdamm. Die verwun-
schene, zugewachsene Lichtung erlaubt die
Annäherung an ein lindengrünes Waldzimmer,
das von den Basler Künstlern Gerda Steiner,
Jörg Lenzinger und Markus Schwander als
verträumtes, sich ständig veränderndes Kunst-
objekt eingerichtet worden ist
Entlang des Rasenovals gewähren kleine Schlitze
Einblick in die Dunkelheit von ehemaligen Kies-
Stollen. Eine Lampe beleuchtet "Sieben Bilder für
sieben Tage", eine Installation von Professor Jürgen
Brodwolf (Kandern), eine Metapher für Leben
und Tot. In einem weiteren Stollen hat Bettina Eichin
(Basel/Freiburg) in Bronze gegossene Wachstä-
felchen aufgehängt, die beleuchtet und vom Wind
ins Klingen gebracht das chinesische I Ging
Nr. 57 bildlich beschreibt: "Das Sanfte, das Eindring-
liche, der Wind".
Am Ubergang zur Galerie im Grünen wachen sechs
lebensgrosse Keramikfiguren von Horst Kerstan
(Kandern) über die Zeitlosigkeit. Mark Roland
Fuchs (Raich/Ried) hat den evolutionären Cha-
rakter der Zeitachse in fünf überdimensionalen
Bildern (Acryl auf Polyester) dargestellt, die in
einer Waldlichtung die intensiven Farben der
Kunst im Stadtpark aufnehmen.
Die Dimension der Zeit
Zwei Kunstwerke spielen völlig unterschiedlich
mit dem wiederkehrenden Ablauf der Zeit, mit
erlebbaren Rhythmus eingeteilten und er-
lebbaren Zeitgefühls. WiIli Weiner (Stuttgart)
hat eigens für die Grün 99 eine Kiesuhr entworfen.
Die Kesselhaus-Künstlerinnen Minka Strickstrock
und Erika Seifert-Weissmann beschreiben eine
Sonnenuhr mit einem Steinkranz der nach der
Farbskala der Steine angeordnet ist. (Steinzeit«
eine begehbare Sonnenuhr) Die Zeit bleibt indivi-
duell bestimmt (definiert)
Die Galerie im Grünen ist die Kulisse der Leihga-
ben des Kunstvereins Weil am Rhein: drei an
Kakteen erinnernde Installationen aus Eisen von
Professor Gerhard Birkhofer (Freiburg), denen er
ein Bäumchen mit einem aufbrechenden Quader
hinzugefügt hat, zwei überdimensionale Schwimm-
flügel und zwei Torsi von Ruedi Tschudin, zwei
Musen von Bettina Eichin am Rande der Galerie
und zwei Skulpturen aus Fundmaterialien und Eisen
von Andreas Spichty aus Egringen (Bogenschütze
und El Caminante im Landwirtschaftspark) sind
neben der Stolleninstallation von Bettina Eichin
als dauerhafte Leihgabe des Kunstvereins während
der Grün 99 installiert worden. Temporäre Ausstel-
lungen ergänzen das Bild der Naturgalerie.

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